Laut Reinheitsgebot aus dem Jahre 1516 dürfen nur folgende Zutaten zum Brauen von Bier verwendet werden:
MALZ, HOPFEN, HEFE und WASSER
Malz ist vorbehandelte Gerste, die durch einweichen zum Keimen gebracht wird, es werden korneigene Enzyme gebildet. Wenn diese Enzyme aktiviert sind, wird dem Korn das Wasser wieder entzogen, also getrocknet. Die Trocknungstemperatur und die Dauer der Trocknung bestimmt hierbei die Farbe des Malzes und dementsprechend später auch des Bieres. Von der Vielzahl verschiedener Malzsorten setzen wir zur Herstellung unseres Bieres drei Sorten ein:
Unsere Brauereibesichtigung bieten wir für Gruppen von 1-22 Personen nach Voranmeldung an. Durchgeführt werden die Besichtigungen von zwei erfahrenen Stadtführern aus Osnabrück, wahlweise auf Deutsch und auf Englisch!
Das Mischverhältnis der Malzsorten ist das Geheimnis unseres Brauers und die Grundlage des Biergeschmacks. Bei jedem Brauvorgang stellen wir 2000 Liter Bier her. Dazu werden 7 Säcke Malz (350 kg) über ein Becherwerk in die Schrotmühle gegeben. Das Malzschrot fällt durch eine Schüttgasse in die Würzpfanne, welche mit 2000 Liter heißem Wasser gefüllt ist. Bei einer Temperatur von 100°C wird die Stärke aus dem Malz gekocht und wandelt sich in Zucker um. Diese Maische wird nun von der Sudpfanne in den Läuterbottich gepumpt wo der Läutergrant, eine Art Sieb, die unlöslichen Bestandteile des Malzes (Bier-Treber) vom "Zuckerwasser" trennt. Das Zuckerwasser oder auch Bierwürze wird zurück in die Sudpfanne gepumpt. In der Sudpfanne wird die Bierwürze nun etwa 1,5 Stunden bei einer Temperatur von ca. 100°C gekocht um eine Keimfreiheit zu gewährleisten. Durch Zugabe von Hopfen wird der typisch herbe Biergeschmack festgelegt. Wir verwenden hierbei jedoch nicht wie früher Hopfendolden, sondern konzentrierte Pellets die mit 1,5 kg eine ursprüngliche Menge von 50kg ersetzen. Und eben diese 1,5 kg benötigen wir für unsere 2000 Liter Bierwürze. Nach dem kochen wird mittels einer Spindel die Stammwürze bestimmt. Die Stammwürze bestimmt den späteren Alkoholgehalt des Bieres.
Bei der Gärung wird der Sud durch Zugabe von untergäriger oder obergäriger Hefe vergoren. Bei diesem Vorgang wird der Zucker durch die Hefe in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt. Nach ca. 5-7 Tagen (je nach Sorte und Menge) ist die Gärung abgeschlossen und die sogenannte Endvergärung ist eingetreten. Die Endvergärung ist der Restzucker der im Bier enthalten bleibt und für den einzigartigen Geschmack des Bieres sorgt. Nun wird das Jungbier auf 4 Grad Celsius heruntergekühlt und ausgelagert so das sich die Hefe wieder vom Bier trennen kann. Die untergärige Hefe setzt sich nach unten ab, die obergärige Hefe steigt nach oben. Nach ca. weiteren 10 Tagen Auslagerung ist das Bier trinkfertig.
Um es genießen zu können pumpen wir unser fertiges Bier ein letztes mal durch eine Steueruhr in die Ausschanktanks. Diese haben jeweils ein Volumen von 1000 Litern und werden ständig mit 4°C kaltem Wasser gekühlt. Nun kann das Bier aus diesen Tanks an unseren Theken gezapft werden oder in Flaschen und Fässer für zu Hause abgefüllt werden. Denn so sagen wir "zum Wohle". Gerstensaft ist Lebenskraft.